Daniel Siemens: Horst Wessel - Tod und Verklärung eines Nationalsozialisten

29-03-10

Liebe Clubmitglieder, sehr geehrte Gäste,

 

im Rahmen des Roten Salons im Club von Berlin laden wir Sie herzlich ein zu Lesung und Gespräch mit

 

Daniel Siemens

 

Horst Wessel

Tod und Verklärung eines Nationalsozialisten

(Siedler Verlag, 2009)

 

am Montag, dem 29. März 2010, um 20.00 Uhr

 

in den Räumen des Clubs von Berlin, Jägerstraße 1, 10117 Berlin-Mitte.

 

Mit dem Autor spricht:

Norbert Kron

 

Anschließend Empfang.

 

Über Horst Wessel und den Wessel-Mythos ist viel geschrieben worden, doch mit dem Buch des Historikers Daniel Siemens ist erstmals eine zeitgemäße wissenschaftliche Studie über die nationalsozialistische Kultfigur erschienen, die zuverlässige historische Aufklärungsarbeit leistet. Daniel Siemens erzählt darin nicht nur das kurze Leben des 1907 geborenen SA-Mannes Horst Wessel, der seit 1929 den „SA-Sturm 5“ im Berliner Arbeiterbezirk Friedrichshain führte, sondern er berichtet auch detailliert über die Umstände seines Todes im Januar 1930 und die anschließende Verklärung des jung verstorbenen SA-Mannes. Joseph Goebbels nutzte Wessels Tod für die nationalsozialistische Sache und machte ihn zu einem der wichtigsten „Märtyrer der Bewegung“. Das sogenannte Wessel-Lied „Die Fahnen hoch“ avancierte zur offiziellen Parteihymne der NSDAP und später auch zu einer Art zweiten Nationalhymne.

 

Über weite Strecken liest sich das Buch „so spannend, wie es einer Kriminalgeschichte mit einer so verhängnisvoll langen Blutspur zukommt“ (DIE ZEIT, 27. August 2009). Daniel Siemens analysiert dabei hellsichtig Charakteristika des NS-Herrschaftssystems und liefert erstmals eine Aufarbeitung des Mord- und Justizfalls Wessel. Schließlich schildert er auch, wie unterschiedlich man nach 1945 in der Bundesrepublik und der DDR mit diesem Fall umging, und erläutert, warum eine Bestrafung der nationalsozialistischen Verbrechen rund um den Mordfall Wessel scheiterte.

 

Dr. Daniel Siemens, geboren 1975, ist Historiker am Arbeitsbereich „Geschichte moderner Gesellschaften“ der Universität Bielefeld und Mitglied des Jungen Kollegs der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Geschichte der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus.

 

Norbert Kron, geboren 1965, ist Autor zweier Romane, Filmemacher und arbeitet als Print-, Radio- und Fernsehjournalist für verschiedene Medien. Neben zahlreichen Dokumentation und Reportagen liefert er Beiträge für die Kultursendungen titel thesen temperamente (ARD), stilbruch (rbb), artour(MDR) und kulturzeit (3sat).

 

Wir bitten um Anmeldung zu diesem Abend bis zum 25.03. 2010, telefonisch (030/20 67 98 27) oder per E-Mail (info(at)ClubvonBerlin.de). Um einen Kostenbeitrag von 5 Euro für Mitglieder und 10 Euro für Gäste wird gebeten.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Percy MacLean           Dr. Frauke Jung-Lindemann
Vorsitzer                     Roter Salon