Club von Berlin
Club von Berlin
20. Januar 2014
Wolfgang Fürstner und Ferry Pausch: "Junge Migranten in Deutschland - welche Chancen haben sie?"

Vortrags- und Gesprächsabend
In Deutschland leben immer mehr Migranten. Doch nur ganz wenige von ihnen schaffen den Weg in die Chefetagen, im Gegenteil, der Arbeitslosenanteil unter Migranten ist überproportional hach.
Wolfgang Fürstner, der Sprecher des Vorstands der Deutschlandstiftung Integration, und Ferry Pausch, der Geschäftsführer der Stiftung, werden die Arbeit der Deutschlandstiftung Integration vorstellen. Sie setzt sich für die Chancengleichheit von Menschen mit Migrationshintergrund ein. Dazu unterstützt die Stiftung u.a. Maßnahmen zur gezielten Sprachförderung, initiiert und vernetzt Mentorenprogramme.

Im Mittelpunkt des Abends stehen Stipendiaten der Stiftung, also junge Migranten, die als Studenten oder junge Berufsanfänger von der Stiftung gefördert werden. Sie werden uns berichten über ihren Start ins Berufsleben und darüber wie sie Deutschland als neue Heimat erleben.


27. Januar 2014
Dr. Berthold Weig: Religiosität und Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Deutschland

Vortrags- und Gesprächsabend

Religion war immer schon eine der wichtigsten Quellen der Wertevermittlung und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Doch die religiöse Ausprägung verändert sich. Der Anteil der Nicht-Gläubigen wächst, und die Gruppe der Religiösen ist deutlich heterogener geworden. Unterschiedliche Religionen und eine große Vielfalt individueller religiöser Formen existieren nebeneinander.

Der aktuelle Religionsmonitor der Bertelsmann Stiftung  fragt nach der Bedeutung von Religion und Religiosität für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer heterogenen Gesellschaft: Stärkt sie den Zusammenhalt, oder ist sie Ursache von Konflikten?

Dr. Weig wird die Zusammenhänge von individueller Religiosität, Wertorientierung, interreligiösen Beziehungen und sozialer Zusammenhalt erläutern und mit uns die zum Teil überraschenden Ergebnisse des Religionsmonitors und die daraus sich zeigende aktuelle Wirklichkeit der Gesellschaft in Deutschland reflektieren und diskutieren.


24. Februar 2014
Hans von Trotha: „Czernin oder Wie ich lernte, den Ersten Weltkrieg zu verstehen“

Lesung und Gespräch

Das Jahr 2014 steht im Zeichen des Gedenkens an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Wir erleben zur Zeit eine spannende Diskussion über Kriegsursachen, Kriegsschuld und die tiefgreifenden Veränderungen, die der Erste Weltkrieg mit sich gebracht hat. Der Club wird dieses Thema deshalb in mehreren Veranstaltungen aufgreifen. 

Den Auftakt macht ein Roman. Zum Ersten Weltkrieg erscheinen zahlreiche Publikationen, aber nur wenige, die so persönlich sind wie der Roman Hans von Trothas. Er stellt eine Figur in den Mittelpunkt, die heute fast vergessen ist: Ottokar Czernin, vorletzter Außenminister der österreichisch-ungarischen Monarchie – er ist der Urgroßvater des Romanautors.

Trotha zeichnet ein Panorama des untergehenden Habsburger Reiches, eine Parabel über das Wesen der Politik, ein Buch über die Unausweichlichkeit der Geschichte – und darüber, dass man der historischen Wahrheit vielleicht nur in einem Roman näherkommen kann.


10. März 2014
Dagmar von Gersdorff: „Auf der ganzen Welt nur sie“

Lesung und Gespräch

Schon als Kind fand er sie bezaubernd: Prinz Wilhelm, Sohn von Königin Luise und Friedrich Wilhelm III. von Preußen, liebte Prinzessin Elisa, Tochter des reichen polnischen Magnaten Fürst Radziwill. Sie treffen sich in den königlichen Schlössern in Berlin, Potsdam und Schlesien und erleben „funkelnde Tage des Glücks“. Ganz Europa wartet mit Spannung auf die Heirat. Doch nach fünf Jahren des Hoffens und Bangens mit 30 (!) Gutachten zur Ebenbürtigkeit der Prinzessin untersagt der König die Verbindung. Als „liebevoller und gehorsamer Sohn“ heiratet der Preußenprinz bald darauf Augusta von Sachsen-Weimar und wird 1871 deutscher Kaiser.

Vor dem Hintergrund der Geschichte Preußens und Polens erzählt Dagmar von Gersdorff von politischen Intrigen, Machtkalkül und falsch verstandener Staatsräson.


17. März 2014
Bosiljka Schedlich und Anjele Krstevski: Roma in Berlin – Klischees und Lebenswirklichkeit

Vortrags- und Gesprächsabend

In Berlin gehören sie zur traurigen Seite des Stadtbildes: Junge Menschen, die an Ampeln die Fenster der wartenden Autos putzen, um sich ein bisschen Kleingeld zu verdienen. Viele von ihnen sind Roma aus den EU-Beitrittsländern Rumänien und Bulgarien. Sie lebten in Südosteuropa in ärmlichsten Verhältnissen, wurden sozial geächtet, waren Opfer von Übergriffen. Die EU-Osterweiterung und die damit verbundene Freizügigkeit haben sie als Chance auf ein besseres Leben in Deutschland begriffen. Oder als Möglichkeit für einen vorübergehenden Zeitraum hier zu arbeiten. Vermittelt dieses Bild durch die Windschutzscheibe ein wahres Bild oder nur ein Klischee?

Bosiljka Schedlich und Anjela Krstevki werden uns von der Lebenswirklichkeit der Roma in Berlin berichten.


27. März 2014
Prof. Dr. Sösemann: "Der Erste Weltkrieg"

Vortrags- und Gesprächsabend

Im August jährt sich zum hundertsten Mal der Beginn des Ersten Weltkriegs. Wir erleben zur Zeit eine heftige geschichtspolitische Debatte über Kriegsursachen, Kriegsschuld und Kriegsfolgen.

Professor Bernd Sösemann wird uns diesen wichtigen Zeitabschnitt aufgrund von interessanten Tagebüchern aus der Kriegszeit näher bringen. Er hat unter anderem die Aufzeichnungen des Journalisten Theodor Wolff und des Diplomaten Kurt Riezlers, eines Beraters des damaligen Reichskanzlers Bethmann Hollweg, ausgewertet. Diese Quellen erlauben einen ungewöhnlichen und zugleich genauen Blick auf den Ersten Weltkrieg. Professor Sösemann wird in der Diskussion auch auf die aktuelle Debatte zum Ersten Weltkrieg und auf das Buch von Christopher Clark („Die Schlafwandler“) eingehen.


10. April 2014
Prof. Dr. Wiedemann: Berliner Klassik

Vortrags- und Gesprächsabend
Im späten 18. Jahrhundert stieg Deutschland kulturell zu europäischer Bedeutung auf. Die nationale Kulturgeschichtsschreibung hat für diesen Aufstieg vor allem Goethes Weimar verantwortlich gemacht und die Rolle Berlins, wo sich durch die Brüder Humboldt, Schadow, Schinkel, Tieck, Wackenroder, Kleist, E. T. A. Hoffmann, Rahel Varnhagen, Schleiermacher, Iffland, Zelter, Clausewitz und viele andere ganz Ähnliches ereignete, mehr oder minder ignoriert. Herr Prof. Dr. Wiedemann wird zu erklären versuchen, was diese kulturelle Option (machtferne Idylle ja, Metropole nein) bedeutet, woher sie kommt und was sie bis heute bewirkt hat . Zugleich wird er versuchen, ein Bild der Berliner Epoche zu skizzieren.

28. April 2014
Sabina Magnani-von Petersdorff: "Mein Rom ist überall"

Lesung und Gespräch
Die Römerin Sabina Magnani liest aus ihrem Buch über ein nicht alltägliches Leben zwischen Rom und Berlin, über das politische Klima Italiens zwischen den Machtblöcken, über Verstrickungen ihrer Familie in die Politik und über Begegnungen in zwei Hauptstädten in historisch einzigartigen Situationen.
Die Deutsche Presseagentur (dpa) schreibt zu dem am 3. März 2014 zur Leipziger Buchmesse erschienenen „Mein Rom ist überall“:  Ein kurzweiliges,  kluges  Erinnerungsbuch, in dem die Autorin über deutsch-italienische Befindlichkeiten viel zu erzählen weiß“.

07. Mai 2014
Annette Schavan: " Religion im öffentlichen Raum"


In Europa sehen viele Religion als Privatsache: Der Glaube gehöre nicht in die Öffentlichkeit. Und doch prägt Religion öffentliches Leben und öffentlichen Raum, allein schon im Bild unserer Städte und Dörfer, in dem Kirchtürme die Silhouetten bestimmen. Nun kommen Minarette hinzu. Religion ist eben keine Privatsache. Sie prägt auch die Politik: Kriege wurden und werden um die Religion geführt, auf dem Balkan, in Afrika oder Afghanistan. Schließlich spielt die Religion in der Diskussion um die Integration von Migranten eine große Rolle.

15. Mai 2014
Edgar Feuchtwanger: "Als Hitler unser Nachbar war - Erinnerungen an meine Kindheit im Nationalsozialismus"

Lesung und Gespräch

Edgar Feuchtwangers Erinnerungen erzählen vom Untergang der Weimarer Republik, vom Verlust der Kindheit und von einer großbürgerlich-jüdischen Welt, die es in Deutschland heute so nicht mehr gibt.

Edgar Feuchtwangers Vater, Ludwig Feuchtwanger, war Verleger des angesehenen Verlags Duncker & Humblot in München. In seinem Elternhaus trafen sich die Intellektuellen der Weimarer Republik: Schriftsteller, Maler, Musiker. Sein Onkel Lion, der berühmte Autor, und dessen Frau Martha gingen ebenso ein und aus wie Carl Schmitt und Thomas Mann.

Edgar Feuchtwanger war fünf, als seine Familie und er am Münchner Prinzregentenplatz einen neuen Nachbarn bekamen: Adolf Hitler. Buchstäblich als Augenzeuge erlebte Edgar von da an den Aufstieg Hitlers und beobachtete, zunächst kindlich-naiv, dann mit zunehmender Klarheit, wie die Nationalsozialisten die Macht übernahmen.


19. Mai 2014
Dr. Claudia Kromrei: Anfänge des Clubs von Berlin und die Kultur von Vereinsbauten in Berlin"

Vortrags- und Gesprächsabend

Inmitten des Verwaltungs- und Geschäftsviertels der Friedrichstadt lässt sich der Club von Berlin, nach knapp dreißig Jahren Residenz in gemieteten Räumen, 1892-93 ein eigenes Clubgebäude errichten. Die Architekten Heinrich Joseph Kayser und Karl von Groszheim sind selbstverständlich Mitglieder des Clubs. In dieser Gesinnungsgenossenschaft von Bauherr und Architekt kann das neue Haus zweifellos als Ausdruck des Selbstverständnisses der Korporation mit architektonischen Mitteln gelesen werden: Hier finden die Mitglieder in eigens ihren Zwecken dienenden Räumen zusammen und kultivieren gegenüber der Außenwelt eine gewisse Sonderexistenz.

Der Vortrag wird die Entstehungsgeschichte und die Architektur des neuen Clubhauses vorstellen – seine bauliche und räumliche Konzeption und seine architektonischen Ausdrucksmittel.  Inwieweit es sich dabei um ein typisches Vereins- oder Clubhaus seiner Zeit handelt oder um einen individuellen Sonderfall, soll die vergleichende Betrachtung weiterer Häuser dieser Bestimmung verdeutlichen. Und zum Verständnis der spezifischen Haltung und Architektursprache von Kayser & von Groszheim sollen einige ihrer Entwürfe und Bauten vorgestellt werden.

25. Mai 2014
Prof. Dr. Conrad Baldamus: „Naturgemäße Forstwirtschaft“ der Stiftung August Bier für Ökologie und Medizin

Exkursion im Rahmen der Reihe: "Zukunft der Landwirtschaft"

Prof. Dr. Conrad Baldamus, emeritierter Professor der Medizin und Helga Baldamus laden die Mitglieder und Gäste des Clubs von Berlin zu einem Besuch nach Sauen ein. Prof. Dr. Conrad Baldamus wird im Anschluß an den Waldspaziergang einen Vortrag zur „Zukunft des ländlichen Raumes“ halten. 


Prof. Dr. August Bier (1861 - 1949) war Chirurg und widmete sich mit Passion seinem zum Gut Sauen gehörenden Wald und insbesondere der Umwandlung eines reinen Kiefernwaldes in einen stabilen Mischwald. Der Bier’sche Wald gilt als früher, beispielgebender Versuch, auf mageren Brandenburger Böden einen ökologisch ausgeglichenen Laub- und Nadelwald entstehen zu lassen.


19. Juni 2014
Prof. Peter Kulka: Führung durch das Potsdamer Stadtschloss

Führung

Wir laden Sie zu einem Besuch des rekonstruierten Potsdamer Stadtschlosses ein. Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff hatte die im 17. Jahrhundert errichtete barocke Residenz 1744-52 im Stil des Rokoko verändert. Nun gibt es das Gebäude wieder mit seiner historischen Fassade. Im Inneren beherbergt es in modernen Räumen den Landtag Brandenburgs. Gemeinsam mit dem Architekten, Professor Peter Kulka, wollen wir den neuen Landtag besichtigen und mit ihm über die Rekonstruktion historischer Bauten diskutieren. Dabei soll es auch um die Gestaltung des weiteren Umfelds in der Potsdamer Neuen Mitte gehen.


23. Juni 2014
Ahmad Mansour: " Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre: Die Arbeit des Projekts „Heroes“

Vortrags- und Gesprächsabend
Wieder einmal steht die Integration von Migranten im Mittelpunkt einer Clubveranstaltung. An diesem Abend soll das Projekt „HEROES – Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre“ vorgestellt werden. Es eine Initiative von „Strohhalm e. V.“ und wurde mit Unterstützung der World Childhood Foundation 2007 in Berlin-Neukölln von Ahmad Mansour gegründet. Die HEROES sind junge Männer aus „Ehrenkulturen“, die nach intensiver Schulung mit Themen wie Toleranz, Gleichberechtigung, Ehre und Menschenrechte hierzu Workshops in Schulen für gleichaltrige Jungen und Mädchen durchführen. Ihr Ziel ist es, Jugendliche zu motivieren, gegen Unterdrückung Stellung zu beziehen und die Möglichkeiten von Gleichberechtigung in ihrem Alltag zu reflektieren. Die HEROES haben inzwischen eine bundesweite Resonanz erfahren.

25. Juli 2014
Prof. Dr. Karl Schlögel: "Die Ukraine verstehen"

Vortrags- und Gesprächsabend
Professor Schlögel hat in den letzten Monaten eine Reihe von Städten in der Ukraine besucht, um sich selbst als Augenzeuge  ein Urteil zu bilden. Sein Vortrag wird sich mit der konkreten Lage und den medialen Maßnahmen von Präsident Putin aber auch der westlichen Presse  auseinandersetzen.

25. August 2014
Urte von Berg: "Vom Salon zum Club– Bürgerliche Emanzipation in der Geselligkeit Berlins

Vortrags- und Gesprächsabend
In Berliner Salons des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts wird eine „informelle“ Geselligkeit gepflegt, wobei sich die bürgerlichen Gäste dem gesellschaftlichen Stil des Adels anpassen. Im historischen  Rückblick auf die Entwicklung bürgerlicher Vereine und Clubs in England und in Deutschland von der Aufklärung bis in unsere Zeit will Urte von Berg der Frage nachgehen, ob Tocquevilles Thesen, über die wichtige gesellschaftspolitische Funktion bürgerlicher Vereine, noch Bestand haben und ob sie Fundamente der Zivilgesellschaft bilden.

02. September 2014
Michael Kunat: "Rotes Rathaus - Sitz des regierenden Bürgermeisters von Berlin"

Führung

Das 1861 – 1869 im Stil des Neo-Renaissance erbaute, wegen seiner roten Backsteine, aber auch wegen der dort lange regierenden Sozialdemokraten, so genannte „Rote Rathaus“ wird derzeit umgebaut und restauriert. Es liegt zwischen Humboldt Forum und Alexander Platz im historischen Zentrum des mittelalterlichen Berlins, von dem kaum etwas erhalten blieb. Unter Albert Speer begann der Abriss, um Hitlers „Germania“ Pläne zu verwirklichen. Den Bomben fiel der gesamte, ehemals dicht bebaute Stadtkern zum Opfer. Die DDR setzte das Werk der Zerstörung fort, indem sie die restlichen erhalten gebliebenen Gebäude und Ruinen abriss. Allein das Rote Rathaus, im Krieg schwer beschädigt, und die gegenüberliegende Marienkirche blieben stehen, so dass sich heute vor dem Rathaus eine 16 ha große ungestaltete freie Grünfläche präsentiert, über deren Zukunft sich der Senat und die Öffentlichkeit derzeit Gedanken machen.


24. September 2014
Günter Nooke: "Afrika auf dem Sprung?"

Vortrags- und Gesprächsabend
Afrika: Viele verbinden mit diesem „schwarzen Kontinent“ negative Bilder wie Ebola, Hunger und islamistischen Terror. Dabei ist Afrika viel mehr: Die Wirtschaft dort wächst in einigen Teilen erheblich. Die Verbreitung des Mobilfunks hat viel zur Entwicklung beigetragen. In Nairobi hat Porsche seine erste Niederlassung in Ostafrika eröffnet. Investoren aus Schwellenländern wie Indien, Brasilien und vor allem China bauen die Infrastruktur in Afrika auf – und lassen sich dieses Engagement mit Bodenschätzen bezahlen. So entsteht ein vielfältiges Bild Afrikas. Ist Afrika auf dem Sprung? Und wenn ja, wohin? In eine gute Zukunft oder in einen neuen Abgrund aus Hunger und Leid?

13. Oktober 2014
Prof. Dr. Michael Stürmer: "Eckpunkte zum besseren Verständnis der Weltlage"

Salongespräch
Welche vorläufigen Konstanten sollten im Auge behalten werden, um die aktuelle Weltlage und ihre mögliche Weiterentwicklung jenseits der täglichen Nachrichtenschnipsel besser zu verstehen? Was hängt  mit was zusammen?

16. Oktober 2014
Prof. Dr. Udo Steinbach: „Der politische Islam – Machtfaktor im Nahen Osten“

Vortrags- und Gesprächsabend
In Syrien und dem Irak hat sich ein sogenannter Islamischer Staat etabliert. Mit ihm wird auch die Rolle des politischen Islam neu diskutiert. Welche Kraft aber hat er wirklich im Nahen Osten? Welche neuen Kräfte treten auf? Wie verändert sich diese Region nach dem „arabischen Frühling?“.

20. Oktober 2014
Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann: "Vernetzung um jeden Preis - Der Club von Berlin 1933-45"

Vortrags- und Gesprächsabend
Erster Vortrag des Kapitels "Clubleben im 20. Jahrhundert"

Der Club von Berlin war während der Weimarer Republik und auch noch bis gegen Ende des Dritten Reiches neben anderen Clubs einer der zentralen Treffpunkte für Männer aus der Wirtschaft, aber auch aus Wissenschaft, Verwaltung und Politik. Als beliebtes Geselligkeitsforum diente der Club ab 1933 der Möglichkeit, Beziehungen zu den neuen Herrschaftsträgern herzustellen. In dem Vortrag soll dies skizziert und unter anderem diskutiert werden, warum der Club von Berlin nach einer tiefen Krise, die durch die Verdrängung und den Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder hervorgerufen wurde, wieder zu einem Zentrum für Eliten aus dem ganzen Reich wurde und weshalb klassische, weit vor 1933 gegründete Honoratiorenvereinigungen überhaupt während der NS-Diktatur für die Elitenkommunikation einen auch politisch hohen Stellenwert gewinnen konnten.

03. November 2014
Prof. Dr. Gunilla Budde: "Wie bürgerlich ist das nachbürgerliche Zeitalter"

Vortrags- und Gesprächsabend
Eine neue, eine „bürgerliche Gesellschaft“ zu entwerfen, war für die Mittelschicht schon seit Ende des 18. Jahrhunderts ein starkes Motiv, sich in Gruppen und Zirkeln zu versammeln und dabei Leistung gegen Geburt und Gesellschaftsverantwortung gegen dynastisches Denken zu setzen. Aber das Bürgertum trug immer auch einen Januskopf: Es wollte seine Werte verallgemeinern, gleichzeitig beanspruchte man Exklusivität. Bis heute – und immer wieder neu diskutiert – ist dieser bürgerliche zwiespältige Wertehimmel ein grundlegendes Fundament unserer Gesellschaft. Wie „bürgerlich“ sind wir noch heute? Wie veränderte sich das Bürgertum im 20. und 21. Jahrhundert?

13. November 2014
Kazim Erdogan: "Aufbruch Neukölln" - Integration von Migranten in Neukölln

Exkursion

In Neukölln leben besonders viele Migranten. Der Verein „Aufbruch Neukölln“ leistet hier erfolgreiche Arbeit. Er ist ein Verein für Bewohner im Bezirk Neukölln, der im sozialen, schulischen und erzieherischen Bereich tätig ist. Der Verein ist gemeinnützig und nicht wirtschaftlich tätig. Gegenwärtige Projekte: Woche der Sprache und des Lesens in Neukölln, Väter- und Männergruppe mit türkischem Migrationshintergrund, Mütter im Gespräch, Eltern in der Schule, Eltern in der Kita sowie Rechtsberatung in unterschiedlichen Sprachen (u. a. Deutsch, Türkisch, Arabisch).


Besondere Aufmerksamkeit bekam der Verein durch seine Gruppenarbeit mit Männern. Der Dokumentarfilm „Halbmondwahrheiten“, der auf Filmfestivals und im Fernsehen lief, berichtet darüber. In der FAZ erschien ein Beitrag über den Verein. Diesen Beitrag und weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.aufbruch-neukoelln.de.

Kazim Erdogan, der Vorsitzende des Vereins und von Beruf Psychologe beim Bezirksamt Neukölln, steht uns für ein Gespräch zur Verfügung.


17. November 2014
Dr. h.c. Eckart Hien: "Mehr Bürgerbeteiligung - mehr Demokratie?"

Vortrags- und Gesprächsabend
Ob bei „Stuttgart 21“ oder der Bebauung des Tempelhofer Felds: Immer vehementer wird mehr Bürgerbeteiligung gefordert, insbesondere bei Großprojekten. Zwar gibt es etablierte Verfahren, so im Recht der Planfeststellung. Aber reichen sie noch aus? Und wie können sie neu gestaltet werden, auch durch die Einbeziehung des Internets? Wo sind die rechtsstaatlichen Grenzen für eine Bürgerbeteiligung? Diesen Fragen will Dr. h.c. Hien nachgehen und den Blick weiter öffnen: Brauchen wir auch mehr direkte Demokratie durch Volksentscheide?

24. November 2014
Dr. Horst Büttner: "Der Kulturbund 1945 - 1990. Bunte Insel im roten Meer"

Vortrags- und Gesprächsabend
Der "Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands", im Sommer 1945 gegründet, entwickelte sich zum Dachverband zahlreicher Interessens- und Arbeitsgemeinschaften, Freundeskreise und Fachgruppen, Kommissionen und Ausschüsse, Gesellschaften und Verbände. Als Zeitzeuge wird Dr. Horst Büttner über diese Massenorganisation der DDR berichten, deren Bundesleitung die Räume der oberen Etagen im Gebäudekomplex an der Jägerstrasse bis in die Nachwendezeit nutzte. Auch der Club der Kulturschaffenden „Johannes R. Becher“ hatte dort seinen Sitz.

03. Dezember 2014
Dr. Maria Nooke: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfeld

Exkursion

Einst an der Nahtstelle der konkurrierenden Systeme gelegen und zentraler Schauplatz des Kalten Krieges, erlaubt die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde heute, beide Seiten der früheren innerdeutschen Grenze in den Blick zu nehmen. Wie kaum ein anderer Ort beleuchtet er die deutsch-deutsche Teilungsgeschichte als eine gemeinsame Geschichte von Ost und West: Die Abwanderung aus der DDR in die Bundesrepublik war stets ein gemeinsamer Faktor in der Entwicklung beider deutscher Staaten – wenn auch mit sehr unterschiedlichen Folgen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Ost und West. 

 

Die derzeitige Sonderausstellung "Risiko Freiheit - Fluchthilfe für DDR-Bürger 1961 - 1989" in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde widmet sich den unterschiedlichen Aktivitäten zur Fluchthilfe von 1961 bis 1989 als Freiheits- und Widerstandsform. Sie geht auf die einzelnen Phasen und die jeweils spezifischen Formen der Fluchthilfe ein und setzt diese in den jeweiligen politischen Kontext. Erstmals sind Originalobjekte, Fotos und Dokumente von Fluchthelfern zu sehen. Ausgewählte Biografien und Schicksale zeigen, unter welch schwierigen Bedingungen Fluchthilfe überhaupt nur möglich war.

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